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Pressespiegel

Der Rave am Ceranfeld

25.09.2007

Heilbronn - Der Mann wippt ja. Sein Körper swingt, seine Stimme verschwimmt im Ungefähren. Bill Bergelt hat etwas zu sagen, und er tut es mit Leidenschaft und Hingabe, mit ganzem Körpereinsatz. Lyrik ist doch keine Sache für den Lehnstuhl.
Poetry Slams - Nimm dir die Slam Poeten der Jetztzeit zum Vorbild: Jene frechen Lyriker, die durch die harte Schule der HipHopper und Rapper gegangen sind und in ihren so genannten Poetry Slams, den wahren Schlachten der Neuzeit, ihre Geschichten als Performance verkaufen. Und so steht Bill Bergelt, 1956 in Landshut geboren, in Heilbronn aufgewachsen, vor seinem überschaubaren Publikum in der Stadtbibliothek Heilbronn.

Ein Lesekonzert in der Reihe „Heilbronner Autoren“ hatte der Tausendsassa, der einer Einladung des Literarischen Vereins gefolgt ist, angekündigt: In den 80er Jahren hatte er bereits als Kabarettist und Jazzer mit der Formation Bill Bergelt Brikett in der Region einige Erfolge vorzuweisen. Jetzt greift der Realschullehrer, der in Oberstenfeld lebt, abwechselnd zu seinem Lyrik-Bändchen „Inmitten der Bucht - vom Rande her, Poesie in Konglomeraten, Faxen und Feilchen“ (Verlag Andreas Hackenberg) und in die Tasten des Klaviers. Haikus wird er vortragen und dadaistisch gefärbte Lyrikzyklen, er wird seine Griechenland-Leidenschaft heraufbeschwören und mit einer Fotovision untermalen.

Bach und Beatles - Immer neue Variationen von absurden Wort- und originellen Gedankenspielen wie dem „Rave am Ceranfeld“, trägt er vor, in Rühmkorf und Jandl hat er Vorbilder gefunden. Und dann greift Bergelt, nach durchaus intelligenten Umwegen über den Anti-Utopisten Alex Garland und den französischen Medienkritiker Paul Virilio in die Tasten seines Klaviers. Minimal Music spielt er und Jazziges, ein bisschen Bach und Beatles in frischen Arrangements. In einer Hommage an seinen berühmten Stuttgarter Kollegen Wolfgang Dauner findet der Abend seinen Höhepunkt: Gern hätte man mehr aus dieser originellen „Dauning Street“ gehört.                                        (Heilbronner Stimme/Online von Michaela Adick/ www.stimme.de/freizeit/kultur-news/art11930,1095563)
Spiel mit Stilen und Stilbrüchen

25.04.2007

In den Genuss einer Lesung, die gleich mehrere Sinne anspricht, kamen die Besucher der Veranstaltung "Piano & Poesie" im Lesecafé der Backnanger Stadtbücherei. Was der Autor und Musiker Bill Bergelt zelebrierte, war nicht nur eine Lesung mit musikalischer Begleitung, sondern eine beeindruckende Ein-Mann-Performance mit eigenwilligen Gedichten, die frei rezitiert und mit ganzem Körpereinsatz vorgetragen wurden, jazzigen Eigenkompositionen am E-Piano und einer stimmungsvollen Foto-Vision.

Als "Poesie in Konglomeraten, Faxen und Feilchen", wobei letzterer Begriff absichtlich falsch geschrieben wird, bezeichnet der in Oberstenfeld lebende Bill Bergelt seine Gedichte. Von dichten, wie er selbst sagt, "sperrigen" Texten über humoristische, versöhnliche Faxen bis hin zu den "Feilchen", ausgefeilten Wortspielereien, reicht sein Repertoire. Und immer wieder spiegelt sich in seiner Lyrik die Liebe zu Griechenland wider, wo er sich zu vielen seiner Gedichte und auch zur Musik inspirieren lässt. Es ist nichts Seichtes, Eingängiges, das Bergelt in seinen Texten bietet. Wortakrobatische Schöpfungen verlangen dem Hörer besondere Konzentration ab. Die auf eine Leinwand zum Mitlesen projizierten Zeilen, und vor allem der freie Vortrag, bei dem Bergelt ausdrucksstark Stimme, Mimik und Gestik einsetzt, erleichtern die Reise durch seine Gedankenwelt. Der Autor, immer in Kontakt mit dem Publikum, macht aus der Lesung eine Performance. Stimmungsvolle Bilder, die mit den Texten korrespondieren, werden auf die Leinwand projiziert. Ansichten von griechischen Landschaften, Vollmond über dem Meer oder Treibgut am Strand.

Musikalische Einlagen am E-Piano geben dem Publikum Zeit, die gehörten Gedichte wirken zu lassen. Auch als Musiker hat sich der Autor bereits mit der New Jazz Formation Bill Bergelt Brikett, deren Pianist und Bandleader er war, einen Namen gemacht. Am E-Piano zieht er das Publikum mit melodiösen Balladen und jazzigen Eigenkompositionen sowie einem Medley aus Stücken von Bach, Schubert, den Beatles und Doors in seinen Bann. Auch griechische Elemente finden sich in seiner Musik wieder. Bill Bergelt ist ein vielseitiger Künstler, der sich nicht so leicht auf eine Stilrichtung festlegen lässt. Er liebt es geradezu, mit Stilen und Stilbrüchen zu spielen. Seine "Mon(d)strösitäten in japanischem Hellaschwäbisch" sind angelehnt an Haikus, dreizeilige japanische Sinngedichte, die immer einen ernsten, wie er sagt "fast heiligen" Inhalt haben. Bei Bergelt hört sich das auf schwäbisch dann so an: "Mit salziger Zong / schleckt des Meer nach moim Schlof / solls en doch han." In dem Gedicht "Wenn i wie die Wendy" spielt er mit Wortähnlichkeiten und Wortklang. Der Titel ist zunächst an Caesars berühmten Ausspruch: "Veni vidi vici" (ich kam, ich sah, ich siegte) angelehnt. Trägt man das Gedicht mit breitem amerikanischen Akzent vor, klingen die Zeilen fast wie ein Rap. Nachdenkliches und zuweilen schwere Kost wechselt sich mit Nonsens ab. Titel seiner Gedichte lauten "Fast schon liebesGedicht", "Tüte mittelmeerwärts verklappt" oder "Gülle", in dem es heißt: " . . . Grundwasser gründlich vergüllt / Gülle beim Gurgeln würgen . . ." Bill Bergelt ist ein eigenwilliger Lyriker, experimenteller Musiker und - womit sich so manche Schriftsteller schwer tun - ausdrucksstarker Performer seiner eigenen Kunst.    (Backnanger Kreiszeitung/ von Claudia Ackermann/ www.bkz-online.de/modules/news/print.php?storyid=290146)

Lyrikabend/Lesung mit Bill Bergelt
Bill Bergelt ist Pianist und Komponist, schreibt Gedichte und komponiert Jazz-Stücke. Sein brillantes Programm wird durch eine eigene Dia-Show begleitet. Multi-Media vom Feinsten! (Featured by Hackenberg-Verlag!)
Poesie was soll das sein? Langeweile, Gähnen, Altbackenes. So oder so ähnlich, mögen die Gedanken der meisten Menschen bei diesem Thema sein. Doch warum erzeugen herkömmliche Gedichte bei uns nicht mehr dieses „Versinken in eine andere Welt“ oder „das Seele baumeln lassen“? Wir sind überfüttert mit Information, wir sind darauf angewiesen den Schund der Massenmedien nicht an uns heranzulassen.
Bill Bergelt ist einer, der versteht diese zugestoßene Tür des emotionalen Miterlebens wieder zu öffnen. Seine selbstgeschriebenen Stücke von Jazz bis Rock lösten uns von den Fesseln der Vernunft, seine Gedichte brachten uns auf neue Bahnen. Fern vom Hier und Jetzt träumten wir zusammen mit Bill und seinen Dias von Griechischen Meeresstränden, Klippen, kleinem Getier auf bunten exotischen Blumen, Wäldern, Sonne und Suff. Eben von der ganze Breite des möglichen Lebens.
Danke Bill    (www.immodestia.de/rueck_billbergelt.php)

Bergelt zeigt, dass da einer nicht nur mal weniger, mal mehr tiefsinnige, mal gesellschaftskritische, gerne aber auch den sinnlichen Lebensfreuden huldigende, in jedem Fall immer originell gesetzte Gedichte machen kann. Es zeigt außerdem den Witz von Bergelt, der auch schon als Kabarettist aufgetreten ist. Inspiration, Kraft und die Lebensfreude, die Bergelt ausstrahlt, tankt er im „alten Hellas”.    (Marbacher/Stuttgarter Zeitung)


Der ausdrucksstarke Vortrag des Autors plus die projizierten Zeilen erleichterten die Mitreise in ferne Gefilde ungemein. Zudem ermöglichte die Dia-Vision auch Bergelts Fotos kennenzulernen, in denen hauptsächlich die Liebe zu Griechenland zum Ausdruck kommt. Besonders wortakrobatische Schöpfungen erinnern an Ernst Jandl, jenen experimentellen, sprachspielenden Lyriker aus Wien. Wie Jandl ist auch Bergelt ein Jazzfan.    (Heilbronner Stimme)


Für das richtige Ambiente des Abends sorgten auch die facettenreichen Klaviereinlagen von seiner mit dem Buch erschienen Piano Solo-CD „Hellas“    (Ellwanger Ipf- und Jagstzeitung)


Bergeltsche Poesie erweist sich als leidenschaftliche Hymne auf Gottfried Benn. "Die Flöte rülpst tief drei Takte lang: das schöne Abendbrot. / Die Trommel liest den Kriminalroman zu Ende." Was Benn beispielhaft dichtete, will Bergelt über ein halbes Jahrhundert später weiterführen: "Mundunter ins Idyll stürzen / Fatale total unsere / Bounty / Barcardyverstimmung." Wer solche Lyrik schreibe, müsse verrückt sein, gesteht der Autor, fordert aber dennoch genaues Zuhören, denn schließlich sei es Poesie "inmitten der Bucht - vom Rande her". Bill Bergelt serviert nichts Eingängiges. Die Verse spielen mit grammatikalischen Extremen, bevorzugen Parallelismen, Wortketten, üben sich in Auslassung, im Übergreifen eines Satzes in den anderen, chiffrieren und erschweren so das Textverständnis. Ihre Wahrnehmung potenziert sich indes.    (Schwäbische Zeitung)


Bergelt entlockt dem elektrischen Piano mit eingebautem Effektgerät Sphärisches, Frohlockendes, dazu gibt's Ansichten von Vollmond, Treibgut, Berg und Blume. Die Jahreszeiten haben es Bergelt angetan; Mörikes frühlingshaftes "blaues Band" jedoch wird zu "unbändig blau". Gerne und immer wieder zieht es den Lyriker mit Affinität und Sympathie für Robert Gernhardt und Gottfried Benn nach Griechenland. Bergelts Lyrik-Show ist nicht ohne Reiz, viel der Wortkomik kommt aber eher subtil daher.    (Schwäbische Post)


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